Kurz und knapp: Bei mir greift wie bei so vielem das Alles-oder-nichts-Prinzip. Ich wüsste mich keines mit dem Halo-Universum irgendwie in Verbindung stehenden Mediums zu entsinnen, was ich, seitdem ich begeisterter Halo-Fan bin, wissentlich oder unwissentlich ausgelassen hätte. Ich würde allerdings nicht auf das Wort „konsumieren“ zurückgreifen, solange es sich vermeiden lässt, da dieser Begriff mitbeinhaltet, einen selbst in der Weise angreifbar zu machen, als dass er implizit das Objekt der Begierde als alleinigen Konsumartikel abtut, seinen Wert infolgedessen schmälert; soll heißen: Ich konsumiere Halo nicht bloß einfach … wie ich Fast Food konsumiere oder billigen Fusel … ich öffne mich der Materie gegenüber, nehme sie eindringlich auf, versuche, zu verstehen … man nennt dies „internalisieren“. Vielleicht gelingt wem anders noch ein semantischer Spagat; um 6 Uhr morgens, in Ermangelung eines besseren Begriffes, seiner Leidenschaft Ausdruck zu verleihen, gedenke ich, es bei „konsumieren“ zu belassen.
Edit: Mir ist doch tatsächlich kurz vorm Zubettgehen ein treffenderes Wort eingefallen: „verschlingen“. In Anbetracht der Tatsache, dass Halo-Jünger unseren Kalibers alles
Halo-esque gleichsam
verschlingen – pointiert! Zumal die Flood als Gegner eh tausend Mal cooler sind als die in Moorhuhn-Manier niederzumähenden Promethean Knights (die anderen Prometheaner gehen als Gegner in Ordnung, sind einen Hauch
intelligenter auszuschalten, aber für den profanen Gegenertyp eines Springers reicht es, ohne groß nachzudenken, seine Magazine auf diesem zu entleeren; bei der Flood konnte man bei den Kampfformen wenigestens noch die Gliedmaßen abschießen, vor endgültiger Eliminierung, was von Spiel zu Spiel unterschiedliche Reaktionen nach sich zog
).
Halo: Spartan Assault und noch ausstehende Primärliteratur in Form von Comics und Romanen werden natürlich in Zukunft freudigst in Angriff genommen – sie liegen alle schon im Amazon-Warenkorb.
Mir hat so weit auch wirklich alles zugesagt – bis auf Halo 4, aber das muss an dieser Stelle nicht wieder unnötigerweise aufbereitet werden. Darüber hinaus möchte ich entgegen der Mehrheitsmeinung auch noch einmal ganz ausdrücklich konstatieren, dass gerade Nylund für mich gewissermaßen die Definition von Halo ist. Wie gesagt: für mich. Ich bin mit ihm groß geworden und komme beim Lesen neu erschienener Literatur aus dem Halo-Kanon nicht ein einziges Mal umhin, Vergleiche zu diesem – meiner Meinung nach – großartigen Schriftsteller zu ziehen, so dass es bei entsprechender Lektüre stets heißt: Der- oder diejenige schreibt nun erstaunlich gut und fährt einen famosen Schreibstil auf, es gibt nichts zu bekritteln – und trotzdem: Irgendwie ordnet sich alles dem „Papa“ unter.
Gedanklich, als Bild vor meinem geistigen Auge, sehe ich Eric Nylund und Halo so eng miteinander verknüpft, da passt kein Blatt zwischen.
Ich kann aber nachvollziehen, warum anderen Leuten andere Autoren besser gefallen, beziehungweise bemühe ich mich sehr, wenngleich manch einer auch das Ergebnis seiner persönlichen Urteilsfindung etwas – nun ja, wie soll ich sagen? – weniger behutsam verbalisiert und zu schlechter Letzt alteingesessene Autoren wie Greg Bear, dessen hervorragend
blümeranter Schreibstil seinesgleichen sucht, praktisch als „talentfreie Schmierfinken“ zu
apostrophieren wagt. Expressis verbis zudem. Aber natürlich, klar, man darf auch der Meinung sein, Hesse und Goethe seien phänomenal schlechte Dichter gewesen. Ein ehemaliger Deutschlehrer beurteilte eine meiner Klausuren einmal so: „Manches ist so falsch, dass auch eine Entgegnung nicht richtig sein kann.“ Des Öfteren sehe ich mich gezwungen, dergestalt zu agieren.
Apropos: Marx = Murks. Höhö. Begründung? Nö. Höhö. :silly:
Wir wissen aber: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“
Wie vielen fällt spontan richtig gute Sekundärliteratur ein? Wem kommt überhaupt irgendetwas in den Sinn abseits der Grafiknovellen und Enzyklopädien? Nur so viel: Die Sekundärliteratur, die ich im Folgenden vorstelle, ist wirklich nur mit großen Abstrichen und wohl selektiert zu genießen, wohingegen der Rest aus dem Halo-Universum meines Erachtens sonst ausnahmslos top ist!
Halo Evolved: The Complete History – Klare Kaufempfehlung!
Halo and Philosophy: Intellect Evolved – Hochinteressant! Auch hier: klare Kaufempfehlung!
Halo Effect: An Unauthorized Look at the Most Successful Video Game of All Time – Nicht übel, sehr übel stellenweise (gewollt oder ungewollt, drängt sich die Frage auf) beinahe selbstironisch,
locker flockiger Duktus, stilsicher aus der Feder eines – wie es scheint – Zwölfjährigen! Auch hier empfehle ich: Zuschlagen! Ärgern kann man sich später immer noch.
Secrets of Halo 2: An Inside Look at the Fantastic Halo Universe! – Für jeden noch so unaufgeschlossenen und entscheidungsunfreudigen Halo-Fan ein absolutes Muss; man wünschte sich nur, ein Jahrzehnt früher in den Genuss dieses Magazins gekommen zu sein!
Halo 4: Player’s Guide Finger weg! Pure Geldverschwendung! Es handelt sich wirklich mal um ein Buch, das nicht das Papier wert ist, auf dem es geschrieben steht.
(Ich kaufte es der Vollständigkeit halber.)
Das ist, was ich habe. Das ist, was ich kenne. Wer dem noch etwas hinzuzufügen hat – ich bitte um Quellen!
Die Strategy Guides
(früher nannte man sie noch Lösungsbücher und Ratgeber) habe ich mal bewusst weggelassen. Haben die meisten. Kennt eh jeder.
Ach, noch etwas: Die momentane Preislage ist natürlich nicht mit dem kleinen Geldbeutel vereinbar. Für manches Werk ist der auf Amazon verlangte Preis geradezu dreist hoch. Ich rate deswegen, zu warten oder anderorts zu schauen. Ich habe das meiste oben angeführter Literatur für ’n Appel und ’n Ei hinterhergeschmissen gekriegt.