Ersteinmal danke samurai für die Ausführliche Erklärung, ich kann mir das YouTube geplänker einfach nicht geben.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Mir sagt seine Rheotorik sehr zu. Die Vulgäre Analyse fändest du – würdest du sie denn kennen – diesbezüglich wohl auch ganz furchtbar. Mir ergeht es da im Übrigen ganz ähnlich, wenn ich Typen wie Michel Friedman, Frau Merkel und Heiko Maas im Fernsehen sehe. Da möchte ich immerzu aufstoßen.
Zum Zweiten: Was bringt euch diese Erkenntnis? Das ihr einen weiteren Punkt habt zu mosern? Kein Plan, ich geh im Moment eher in die Sonne, anstatt immer und immer wieder Fehler zu suchen und Dinge erklären zu wollen, wieso weshalb warum.
Raus gehe ich auch, nicht zuletzt meinem Vitamin D3-Wert zuliebe: Schwimmen im See; Trainieren im Studio; Laufen im Wald. Der springende Punkt ist: Ich finde nichtsdestoweniger die Zeit, hier im Forum – hoffentlich zumeist substanziell untermauerte – Beiträge zu verfassen, aus Liebe zur Franchise, der ich mich immer noch zugehörig fühlen möchte und zu der ich meinen Teil beizutragen gewillt bin. Mein bester Freund sei mein ehrlichster Kritiker. Gemäß diesem Credo sollten alle aufrichtigen Halo-Fans inständig hoffen, dass sich jemand von 343i eingangs gepostetes Video von Favyn unvoreingenommen zu Herzen nimmt, anschaut, reflektiert und daraus – ganz sachlich-nüchtern – die schlauste Konsequenz zieht und folglich eine – wie auch immer geartete – Rückkehr zu altbewährten Spielemechaniken einleitet, die Halo im Kern definieren, wie Samu in aller Ausführlichkeit erläuterte.
Lasst doch mal Zeit vergehen, tat ich auch.
Habe ich. Ernsthaft. Monate, um genau zu sein. Das hat nur dazu geführt, dass ich mich noch weiter von H5G distanziert und – im Umkehrschluss – noch stärker HCE–Reach angenähert habe. Habe letzte Woche mit einem Casual Gamer Halo 5: Guardians durchgespielt und er war begeistert.
Der typische Waypoint-Ami schriebe auf solch einen Kommentar wohl resignierend: ’nuff said. Ich möchte es stattdessen zum ich-weiß-nicht-wievielten Male sagen: Gelegenheitsspieler interessieren hier, im HaloOrbit, ’n feuchten Kehricht. Hier triffst du Menschen an, die sich Halo-Puristen nennen und stolz darauf sind. Hier triffst du Menschen an, die Halo gar zur Religion (v)erklären. Kurzum: Menschen, die sich intensiv über die Jahre – nicht selten seit Tag 1 (wie du doch auch) – mit Halo beschäftigen, infolgedessen natürlich leidenschaftlich darüber diskutieren können und genau dies hier auch tun sollten dürfen. Dafür gibt es das Forum. Für uns Elitisten. Casuals kommen und gehen; exakt diese Eigenschaft zeichnet sie aus. Der Casual-Halo-Spieler darf natürlich gern vorbeischauen, guten Tag sagen, sich hier zum Zocken verabreden und mitreden, hat sich aber in erster Linie zu fügen, angesichts seiner Ahnungslosigkeit ob der Materie. So ist das nun mal. Ich würde es meine Person und ein anderes, von mir wenig gespieltes Spiel betreffend nicht anders handhaben. Da hätte ich genauso wenig die wirklich wichtigen Belange betreffend mitzureden. Die Meinung eines Casuals bezüglich Halo ist daher genauso relevant wie meine Meinung bezüglich der schwedischen Familienpoltik im Jahr 1998. Sie ist irrelevant. Darüber hinaus darf ich anmerken, dass auch ich H5G schon Freunden vorgestellt habe, denen Halo in keiner Weise ein Begriff war, und einem meiner Freunde mit so genannter 3D-Krankheit ist von H5G dermaßen übel geworden, dass er schnurstracks das stille Örtchen aufsuchen musste. Auf die MCC hingegen hat er gut reagiert. Merkwürdig. Woran das wohl gelegen hat? Story wurde wirr erzählt, aber die Spielmechanik und die Action waren nach seiner Aussage genial.
Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn ein Gelegenheitsspieler die Story von H5G überhaupt verstanden hätte. Und natürlich fand er die Spielmechaniken in H5G dann genial, wenn er sie aus anderen Spielen her (in ähnlicher Form) kannte, sie ihm also nicht gänzlich fremd gewesen sind. In völliger Unkenntnis der alten Halos würde selbst ich H5G vermutlich auch eine 60 %-Wertung anstelle einer 40 %-Wertung geben … vermutlich. Und ja, gewiss, H5G hat hie und da relativ unterhaltsame, wenngleich kurzweilige Action-Sequenzen darzubieten, die dramaturgisch – allein schon ohne Martys Kompositionen – jedoch nicht zünden und daher für meinen Geschmack billig anbiedernd, infantil, nicht zu Ende gedacht, ja, leer sind. Selbst richtig gut gemachtes Popcornkino sieht anders aus. Halo hat bedeutungsschwanger zu sein gleichwie die Oper Richard Wagners. Ich hingegen hatte auch viel Spaß, sah das Ganze mit Abstand und war daher entspannt (Was ich in den ersten Wochen nicht war, es ging ja um DAS Spiel).
Und nu? Geht es etwa nicht mehr um „DAS Spiel“? Was ich daraus lese, ist, dass du anfangs sehr verkrampft und angespannt hofftest und genauestens analysiert hast, was dir gefällt und nicht gefällt, und jetzt – da einige Zeit ins Land gegangen ist – ist es dir auf einmal weniger wichtig, ja, gar egal? Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber genau danach hört es sich für mich an. Ich empfinde das Durchspielen der Kampagne noch als ebenso große Mühsal und Tristesse wie damals in Hamburg, als ich ’ne Woche vor Veröffentlichung des Spiels ebendieses ein paar Stunden anspielen konnte. Daran hat sich rein gar nichts geändert, vielmehr hat sich meine Attitüde aufgrund der im Spiel ausfindig gemachten Bugs etc. noch verschärft. Deine legere, unbedarfte Art, an ein so wertvolles Gut heranzugehen, ist daher entweder höchst bewunderns- und beneidenswert oder aber schärfstens zu verurteilen; ich tendiere zu Letzterem.
Es ist 2017. Ich begrüße die Neuerungen von HALO. Ich will kein Halo 1-3, dass man beim spielen merkt, das Spielsystem ist alt.
Ich schon. Der Admin auch. Die Moderatoren allesamt auch. Habor auch. Ein für mich annehmbares Halo müsste sich exakt so spielen und anfühlen wie Halo zu Bungies Zeiten, nur in 60 FPS und 4k. Sinnvolle, glaubwürdige, der Franchise Ehre erweisende Fortsetzung der Story. Keine Einführung irrelevanter Nonsense-Charaktere, in die man sich nicht einfühlen kann. Tolle neue Spiellisten usw. Das war 343is Auftrag. 343i wollte der Welt aber zeigen, wie cool und kreativ sie doch auch sein können und was sie so alles selbst aus dem Hut gezaubert bekommen. Das haben sie uns nun viele, viele Jahre anschaulich demonstriert. Das Ergebnis entspricht dem Niveau eines Rainer Winklers, der mit Müh und Not einst seine Metal-Referate hielt: eine Blamage und Enttäuschung auf der ganzen Linie. Und als sie einmal was substanziell Solides rausgehauen haben (HTT), was auch mir einiges Lob abverlangte, haben sie es wie eine heiße Kartoffel einfach fallen lassen. Genau wie Rainer der alte Ankündigungslord. Ich fühle mich da wie in einem Schwangerschaftssimulator.
Um das adäquat beurteilen zu können, müsste ich das Geschlecht wechseln. Das Ding muss schnell sein. Aber da wären wir (schon wieder) was Halo 5: Guardians so wirklich gut macht, aber auch schlecht.
Auch hier kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner, zumal Samu in seinem letzten Beitrag hier ja anschaulich darlegte, dass sich Bungies Halos schneller spielten als 343is H5G während des Sprintvorganges. Ich will meinen „Panzer auf zwei Beinen“ zurück. Keinen agilen, Wände entlangkraxelnden Power Ranger. Würde ich eine derart hektische Spielweise favorisieren, würde ich sicher andere Shooter neben Halo spielen. Tue ich aber nicht. Also, bitte, 343i, lass mir doch wenigstens mein Halo, wie es einst war. Ohne Anpassungsprozess an moderne Shooter. Schön „langweilig“, „alt“, „langsam“ und „gemütlich“.
Offtopic: @Admiral Habor: Wieso machst du diese Schriftfarbe?
Ich weiß, dass er das irgendwann mal erklärt hat und es wohl aus der Gründungszeit seiner EF herrührt. Wenn ich jetzt nur noch diesen expliziten Beitrag ausfindig machen könnte. Minderwertige Suchfunktion hier, echt! Orakel, wo bist du!?
-Banshee- stört das nebenbei bemerkt, wie ich ganz genau weiß, auch, was mich wiederum köstlich amüsiert, da mir Habors Schriftfarbe, ehrlich gesagt, so was von egal ist. Es ist halt Habor. Auf den ersten Blick unverkennbar blau.