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Commander
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- Halo 3
Habe mir jetzt etwas Zeit genommen und versuche mal, meine ausführlichere Bewertung des Spiels aufzuschreiben. In pädagogischer Manier starte ich natürlich mit den positiven Aspekten
+++ Das Gameplay -> nun kann man diesen Punkt natürlich nicht mehrfach nennen, und dadurch mag die Auflistung der Stärken des Spiels kurz wirken, jedoch handelt es sich hierbei um den wichtigsten Aspekt eines Shooters. Hier hat 343i fast alles richtig gemacht. Es macht einfach Spaß, in diesem Spiel Gegner zu töten.
+ der Artstyle
+ die Dynamik zwischen den Charakteren (Chief/Weapon/Fernando) -> stellenweise etwas flach, jedoch sind die Momente, in denen Johns menschliche Seite zum Vorschein kommt, sehr gelungen und nicht zu kitschig. Als ich als Kind Halo:CE gespielt habe, war ich der festen Überzeugung, der Master Chief sei ein Roboter. Habe erst später erklärt bekommen, dass da wirklich ein Mensch unter der Rüstung sitzt. Diesem Menschen unter der Rüstung mit (man wagt es kaum auszusprechen) Gefühlen Ausdruck zu verleihen, ist gut gelungen. Nicht falsch verstehen, es handelt sich hier nicht um den Gipfel erzähltechnischer Kunst, den braucht es für mein persönliches Glück jedoch nicht. Mir reicht es, wenn mir die Charaktere so unfassbar sympathisch sind, wie es in Halo Infinite der Fall ist. Es klingt etwas pathetisch, aber Chief und The Weapon wachsen einem im Verlauf des Spiels sehr ans Herz. Gerade die Naivität der KI gepaart mit der Oneliner-Coolnes eines Supersoldaten ist einfach ein witziges, wenn auch oberflächliches Verhältnis.
+ die Gegner -> ich mochte die Brutes bereits in älteren Halo Teilen.
+ keine Promotheaner -> ja, dies verdient eine zusätzliche Nennung. Bin ich froh, dass diese unfassbar langweiligen Gegnertypen nicht in H:I auftauchen. Wehe 343i ihr kommt auf den bescheuerten Gedanken, in künftigen Haloteilen diese Gegnertypen wieder neu aufleben zu lassen.
- die Open World funktioniert nicht -> ja, mir fällt es wirklich schwer, positive Aspekte der Open World festzumachen. Nicht nur, dass es so gut wie keine Abwechslung in der Open World gibt, sie zerstört auch das in Halospielen stets gelungene Encounterdesign. Mit unzähliger Munition und einer Gruppe Sniper Marines irgendwelche Basen stören zerstört den sonst wohlfeil ausbalancierten Schwierigkeitsgrad.
- Langeweile -> die Open World als auch die in ihr befindlichen Missionen sind schlicht und ergreifend langweilig und wirken wie kurz vor Deadline reinkopiert. Ja, es wirkt wie die zweite Mission aus Halo:CE, aber auch die hätte ich keine 15 Stunden spielen wollen, so schön sie war
- ich verstehe die Story nicht. War das in vergangenen Halo Teilen anders? Nein. Sollte die Geschichte dennoch derart verlaufen, dass man sie ohne unzählige Romane verstehen kann? Ja.
- der Spannungsbogen -> das Spiel endet wieder irgendwo im nirgendwo. Spüre dieselbe Frustration wie bei Lost, nur dass man bei Halo alle paar Jahre die Hoffnung hat, dass doch irgendwas zufriedenstellend erklärt wird um am Ende dann doch abgewürgt zu werden. Lassen wir mal plot holes außen vor -> wenn die Story ohnehin im Arsch ist, erzählt doch eine Geschichte mit ordentlich Zug. Endlich nimmt das Spiel Fahrt auf, schon ist es vorbei
- Escharums Monologe -> muss ich nichts groß zu sagen, oder? Sogar Chief und the Weapon witzeln darüber. Mit der schlechteste Charakter der mir seit langer Zeit in einem Videospiel begegnet ist, und dass auch noch als Hauptgegner. Zum fremdschämen.
- Mangel an epischen Schlachten -> weiß nicht, was mir in einem halben Jahr noch von der Kampagne im Kopf hängen bleiben wird
- technisch unsauber -> Frameeinbrüche und matschige Texturen auf meiner Series S in der Open World
- Man soll sich in den ersten zwei Dritteln des Spiels FOBs und Co erarbeiten, um sie im letzten Drittel nicht mehr nutzen zu können => großartiges Spieldesign
- Power Seeds -> muss ich nichts weiter zu sagen, oder? Wer kommt auf die Idee, dass sei eine geile Idee?
- mangelnde Fahrzeugsequenzen (und ich meine nicht mit ner Wasp aus der Base alles wegholzen)
- Klaustrophobie in den Hauptmissionen -> enge Innenräume gab es in alle Haloteilen, aber dies war der erste, bei dem ich beinahe Freudensprünge gemacht habe, als es wieder nach draußen ging
- Ununterscheidbarkeit der Missionen
- Steuerung -> selbst nach 15h kann ich im Gefecht nicht zuverlässig zwischen Granaten und Powerups wechseln. Toll, wenn man Spartan Abilities einbaut, schade, wenn man diese kaum nutzen kann aufgrund schlechter Bedienung infight.
- Die Endless -> hallo, wir machen ein großes Mysterium auf (gefährlicher als die Flood, lol) und decken es gar nicht auf. Wirkt wie das Ergebnis einer kreativen Schreibaufgabe in der achten Klasse.
Ich würde dem Spiel insgesamt wohl eine 5/10 geben. Nicht Halo-Fans würde ich persönlich vom Kauf abraten. Man merkt dem Spiel den chaotischen Entwicklungsprozess an. Umso enttäuschender, da die Grundlagen des Spiels so hervorragend gelungen sind. Doch in meinen Augen zerstört die Open World alles, was Halos Stärken ausmacht. Die maximal mittelmäßige Story tut da den Rest.
Wenn jemand das Open World Konzept deutlich besser gefallen hat, habe ich dafür vollstes Verständnis. Ein Meisterwerk, wie es von manchen genannt wird, wird jedoch für mich selbst dann nicht daraus. Ich sehe es als eine durch und durch mittelmäßige Kampagne an, kann jedoch theoretisch verstehen, warum für manche Halo Fans H:I ein gutes Spiel ist. Ein sehr gutes Spiel kann ich jedoch bei noch so viel good faith nicht erkennen.
+++ Das Gameplay -> nun kann man diesen Punkt natürlich nicht mehrfach nennen, und dadurch mag die Auflistung der Stärken des Spiels kurz wirken, jedoch handelt es sich hierbei um den wichtigsten Aspekt eines Shooters. Hier hat 343i fast alles richtig gemacht. Es macht einfach Spaß, in diesem Spiel Gegner zu töten.
+ der Artstyle
+ die Dynamik zwischen den Charakteren (Chief/Weapon/Fernando) -> stellenweise etwas flach, jedoch sind die Momente, in denen Johns menschliche Seite zum Vorschein kommt, sehr gelungen und nicht zu kitschig. Als ich als Kind Halo:CE gespielt habe, war ich der festen Überzeugung, der Master Chief sei ein Roboter. Habe erst später erklärt bekommen, dass da wirklich ein Mensch unter der Rüstung sitzt. Diesem Menschen unter der Rüstung mit (man wagt es kaum auszusprechen) Gefühlen Ausdruck zu verleihen, ist gut gelungen. Nicht falsch verstehen, es handelt sich hier nicht um den Gipfel erzähltechnischer Kunst, den braucht es für mein persönliches Glück jedoch nicht. Mir reicht es, wenn mir die Charaktere so unfassbar sympathisch sind, wie es in Halo Infinite der Fall ist. Es klingt etwas pathetisch, aber Chief und The Weapon wachsen einem im Verlauf des Spiels sehr ans Herz. Gerade die Naivität der KI gepaart mit der Oneliner-Coolnes eines Supersoldaten ist einfach ein witziges, wenn auch oberflächliches Verhältnis.
+ die Gegner -> ich mochte die Brutes bereits in älteren Halo Teilen.
+ keine Promotheaner -> ja, dies verdient eine zusätzliche Nennung. Bin ich froh, dass diese unfassbar langweiligen Gegnertypen nicht in H:I auftauchen. Wehe 343i ihr kommt auf den bescheuerten Gedanken, in künftigen Haloteilen diese Gegnertypen wieder neu aufleben zu lassen.
- die Open World funktioniert nicht -> ja, mir fällt es wirklich schwer, positive Aspekte der Open World festzumachen. Nicht nur, dass es so gut wie keine Abwechslung in der Open World gibt, sie zerstört auch das in Halospielen stets gelungene Encounterdesign. Mit unzähliger Munition und einer Gruppe Sniper Marines irgendwelche Basen stören zerstört den sonst wohlfeil ausbalancierten Schwierigkeitsgrad.
- Langeweile -> die Open World als auch die in ihr befindlichen Missionen sind schlicht und ergreifend langweilig und wirken wie kurz vor Deadline reinkopiert. Ja, es wirkt wie die zweite Mission aus Halo:CE, aber auch die hätte ich keine 15 Stunden spielen wollen, so schön sie war
- ich verstehe die Story nicht. War das in vergangenen Halo Teilen anders? Nein. Sollte die Geschichte dennoch derart verlaufen, dass man sie ohne unzählige Romane verstehen kann? Ja.
- der Spannungsbogen -> das Spiel endet wieder irgendwo im nirgendwo. Spüre dieselbe Frustration wie bei Lost, nur dass man bei Halo alle paar Jahre die Hoffnung hat, dass doch irgendwas zufriedenstellend erklärt wird um am Ende dann doch abgewürgt zu werden. Lassen wir mal plot holes außen vor -> wenn die Story ohnehin im Arsch ist, erzählt doch eine Geschichte mit ordentlich Zug. Endlich nimmt das Spiel Fahrt auf, schon ist es vorbei
- Escharums Monologe -> muss ich nichts groß zu sagen, oder? Sogar Chief und the Weapon witzeln darüber. Mit der schlechteste Charakter der mir seit langer Zeit in einem Videospiel begegnet ist, und dass auch noch als Hauptgegner. Zum fremdschämen.
- Mangel an epischen Schlachten -> weiß nicht, was mir in einem halben Jahr noch von der Kampagne im Kopf hängen bleiben wird
- technisch unsauber -> Frameeinbrüche und matschige Texturen auf meiner Series S in der Open World
- Man soll sich in den ersten zwei Dritteln des Spiels FOBs und Co erarbeiten, um sie im letzten Drittel nicht mehr nutzen zu können => großartiges Spieldesign
- Power Seeds -> muss ich nichts weiter zu sagen, oder? Wer kommt auf die Idee, dass sei eine geile Idee?
- mangelnde Fahrzeugsequenzen (und ich meine nicht mit ner Wasp aus der Base alles wegholzen)
- Klaustrophobie in den Hauptmissionen -> enge Innenräume gab es in alle Haloteilen, aber dies war der erste, bei dem ich beinahe Freudensprünge gemacht habe, als es wieder nach draußen ging
- Ununterscheidbarkeit der Missionen
- Steuerung -> selbst nach 15h kann ich im Gefecht nicht zuverlässig zwischen Granaten und Powerups wechseln. Toll, wenn man Spartan Abilities einbaut, schade, wenn man diese kaum nutzen kann aufgrund schlechter Bedienung infight.
- Die Endless -> hallo, wir machen ein großes Mysterium auf (gefährlicher als die Flood, lol) und decken es gar nicht auf. Wirkt wie das Ergebnis einer kreativen Schreibaufgabe in der achten Klasse.
Ich würde dem Spiel insgesamt wohl eine 5/10 geben. Nicht Halo-Fans würde ich persönlich vom Kauf abraten. Man merkt dem Spiel den chaotischen Entwicklungsprozess an. Umso enttäuschender, da die Grundlagen des Spiels so hervorragend gelungen sind. Doch in meinen Augen zerstört die Open World alles, was Halos Stärken ausmacht. Die maximal mittelmäßige Story tut da den Rest.
Wenn jemand das Open World Konzept deutlich besser gefallen hat, habe ich dafür vollstes Verständnis. Ein Meisterwerk, wie es von manchen genannt wird, wird jedoch für mich selbst dann nicht daraus. Ich sehe es als eine durch und durch mittelmäßige Kampagne an, kann jedoch theoretisch verstehen, warum für manche Halo Fans H:I ein gutes Spiel ist. Ein sehr gutes Spiel kann ich jedoch bei noch so viel good faith nicht erkennen.
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